Konzeption der Tagesbegegnung „Lichtblick“ in Neustadt
1. Einleitung und Leitbild
Lichtblick ist eine Tagesbegegnungsstätte für Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen aus Neustadt und Umgebung.
1994 gründete sich eine Initiative gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit in Neustadt, nachdem mehrere obdachlose Menschen erfroren waren. Gründungsmitglieder waren die beiden Kirchen mit ihren karitativen Einrichtungen, verschiedene Vereine, Sozialamt der Stadt Neustadt, Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Bad Dürkheim und engagierte Einzelpersonen. Aus diesem Kreis entstand zunächst eine Suppenküche und ab November 1996 die Tageseinrichtung Lichtblick.
Im April 1999 übernahm der Neustadter Kirchenbezirk, unter Leitung des Prot. Dekanates, die Trägerschaft. Im selben Jahr wurde der „Förderbeirat Lichtblick“ gegründet.
Was der Lichtblick früher war …
Eine Einrichtung, die obdachlosen Menschen aus schlimmster Not half mit einem warmen Essen und einem Dach über dem Kopf, wenigstens für ein paar Stunden und so verhinderte, dass diese Menschen in zu kalten Nächten erfroren sind. Das war vor mehr als 15 Jahren.
Was der Lichtblick heute ist …
Eine Begegnungsstätte für Menschen in Not. Ausdruck dieser Not ist soziale Verarmung, die mit ganz verschiedenen Maßen gemessen werden kann: Arbeitslosigkeit, Armut, vielfältige physische und psychische Erkrankungen…
Was der Lichtblick auch ist …
Stätte für soziales Engagement vieler Menschen. Die einen tun es ehrenamtlich als Ratgeber und Helfer. Die anderen engagieren sich als Wohltäter in vielerlei Form. Dazu gehören Geld- aber auch Sachspenden, wie Lebensmittel, Kleidung, Geräte, Möbel und vieles mehr … Es zeigt: Viele Menschen sehen die Not anderer und wollen im Rahmen der ihnen gegebenen Möglichkeiten helfen.
Das tut gut, denen, die Hilfe erfahren und den Helfern selbst auch.
Was der Lichtblick heute ist …
Treffpunkt für täglich mehr als 50 Personen. Es gibt: Frühstück, Mittagessen, Informationen. Es gibt Sozialhilfe in vielfältigster Form: Hartz IV-Beratung, Finanzberatung, Postadresse und Haushaltskassenführung. Außerdem: Haare schneiden und Fußpflege; Kurse: Wie koche ich mit wenig Geld und gut und Treffpunkt für Gleiche, die sich unterstützen lernen und mit vielen nützlichen Infos helfen. Alles für kein oder kleines Geld:
Und … er ist eine kleine Jobmaschine für alle, die auf dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt keine Chance haben … Beispielhaft das Projekt „Solipakt“. Etwa 15 Männer und Frauen führen
vielfältigste Arbeiten aller Art aus, die so von anderen nicht – mehr? – gemacht werden würden.
Und … er ist Hilfe von Fachleuten: Die Montageengel z.B. sind gelernte Handwerker, helfen bei Reparaturen im Haushalt Bedürftiger. Die Beratungen werden von Spezialisten angeboten.
Und … der Lichtblick ist quasi Selbstversorger: Das meiste, was entsteht oder an Leistungen bereits da ist, wird selbst gemacht. Ein Beispiel ist die Homepage www.lichtblick-nw.jimdo.de
Was der Lichtblick morgen auch noch sein will…
Eine Einrichtung von Menschen für Menschen. Eine, in der Wertschätzung geschieht, in der alle dazugehören, keiner ausgeschlossen ist. Eine Institution, die genau besehen die Gesellschaft selbst ist. Wer erfahren hat, wie schmal der Grat ist, auf dem der Weg des Lebens verlaufen kann, weiß, wie wichtig ein Ort ist, der Gestrauchelten und dann so tief Abgestürzten hilft, sich wieder aufzurichten, was allein und ohne Hilfe von außen meist nicht mehr gelingen würde.